Afrika gilt längst nicht mehr nur als „Kontinent der Krisen“, sondern ist zunehmend ein Raum der Innovation, des Wachstums und der jungen Zukunftsideen. Mit 1,4 Milliarden Menschen ist Afrika der jüngste Kontinent der Welt, das Durchschnittsalter liegt unter 20 Jahren. Das Potential an Arbeitskräften, Konsumenten und Innovationsträgern ist daher groß und es ist auch nicht überraschend, dass eine ganze Reihe von afrikanischen Ländern seit Jahren zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit gehören! Dazu trägt auch die neu geschaffene Afrikanische Freihandelszone (AfCFTA) bei, ein Binnenmarkt für über 1,3 Milliarden Menschen.
Der Kontinent ist reich an erneuerbaren Energien insbesondere Solar-, Wind- und Wasserkraft. Einzelne Staaten investieren darüber hinaus auch in grünen Wasserstoff (Marokko und Südafrika).
Wenig bekannt ist zudem die dynamische Start-up-Szene in Lagos, Nairobi, Kapstadt oder Kigali, die Lösungen in FinTech, Gesundheit, Landwirtschaft und Bildung anbieten.
Der Vortrag wirft einen umfassenden Blick auf die Entwicklungen auf unserem Nachbarkontinent. Welche Perspektiven ergeben sich daraus für Deutschland und Europa? Wird der Migrationsdruck nach Europa aufgrund der Veränderungen auf dem afrikanischen Kontinent nachlassen oder werden wir weiter mit einer großen Zahl von Flüchtlingen nach Europa rechnen müssen? Wie werden sich die europäisch-afrikanischen Beziehungen weiter entwickeln?
Der Referent:
Ingmar Niemann, Lehrbeauftragter an der Hochschule Kempten, der TU München (u.a.), und seit vielen Jahren auch Dozent im Haus International, hat Politikwissenschaft (Diplom), Philosophie, Japanologie und Rechtswissenschaften (Magister) studiert und ist auch als Berater und Analyst tätig. Er war 14 Jahre lang Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Außenpolitik e.V. in München und hält Vorträge deutschland- und europaweit.